Elektronischer Schatten

Bei all der wlan Vernetzung und Interaktivität bin ich auf ein altes Projekt von Peter L. Wilson gestoßen.

Peter L. Wilson reagiert auf Toyo Itos “Turm der Winde” mit einer Architektur, die er “Elektronischer Schatten” nennt: “Die heutige Stadt ist nicht mehr physisch, sondern unsichtbar und ephemer, allgegenwärtig in elektronischen Impulsen. Komfort ist, für einen Augenblick dieser Bombardierung durch elektronische Reize entfliehen zu können – in eine ‘Zone der geringsten elektronischen Interferenz’. Die Architektur ist diesen zeitgenössischen Bedingungen noch nicht gewachsen. Die cartesianische Geometrie ist für die Elektronik untauglich … Das Haus ist ein schwarzes Loch, ein elektronischer Schatten, eine ‘Ninja-Architektur’. Im Inneren des schwarzen Objekts befindet sich, unsichtbar von außen, ein schützender Unterschlupf gegen elektronische Bestrahlung … Der ‘Turm der Winde’ ist ein außergewöhnliches, ein ephemeres Objekt. Das Haus existiert als sein Schatten, respektvoll, ängstlich, optimistisch.”

Peter L. Wilson in: ARCH+. Zeitschrift für Architektur und Städtebau Nr. 111. Aachen 1992. S 54

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